SOL-ID-ART  -  für Solidarität, Transparenz und ökologische Nachhaltigkeit
Unser Dorfgemeinschaftsprojekt 2022

Wir wünschen uns ein „glückliches Dorf“, in dem wir alte Traditionen neu beleben und Innovationen Raum geben können, um unsere Kommunikation untereinander positiv zu stärken und zu pflegen. In unserem Dorf sollen Fairness und Herzlichkeit unser Leitthema sein. Hierarchische Strukturen wollen wir immer wieder systematisch auflösen, um allen Beteiligten gleichermaßen einen Platz für ihre Beteiligung, für Verantwortung und Verwirklichung von Projekten zu bieten. Dies entspricht einer grundsätzlich antinarzisstischen Grundhaltung.

Die Grundrechte der Menschen werden in unserem Umfeld zunehmend schwer verletzt, die Umwelt trotz politischer Versprechen weiterhin schwer geschädigt. Die zunehmende Zahl von Kindern und Rentner*innen, die von nicht mehr tragfähigen Minirenten oder nicht ausreichender Sozialhilfe leben müssen, und die gleichzeitig in unvorstellbare Höhen steigenden Einnahmen weniger Superreicher spaltet und zerstört in erschreckendem Tempo die bestehende Gesellschaft. An den Verwaltungsstellen sitzen immer mehr Staatsdiener*innen mit hartherzigen und machtmissbrauchenden Grundhaltungen, die ihre grundsätzlichen Pflichten ungestraft vernachlässigen dürfen – ein Symptom für ein sich selbst zerstörendes System, was immer noch den Namen Demokratie trägt. Unter uns dürfen wir diese neofaschistoide und menschenzerstörerische Entwicklung nicht zulassen. Dies erfordert eine hohe soziale und emotionale Kompetenz, vor allem in den ersten Jahren unserer Zusammenarbeit. Wir brauchen eine Gemeinschaft, ein Dorf, welches mit seinem Aufbau eine bescheidene, von Traditionen und Innovationen gleichermaßen getragene neue Grundlage schafft, die nicht nur gut situierten Menschen zugänglich ist. Hier wollen wir gemeinsam von den Früchten unserer Arbeit leben, arbeiten, feiern. 
Wir beschränken unseren Medienkonsum auf ein notwendiges Maß, um Zeit für die gemeinsame Arbeit und Kommunikation zu haben. Wir regenerieren unser direktes Umfeld immer wieder neu, wenn wir umweltbewusst leben, neue Wege in Ernährung, Abfallversorgung, bei der Wärme-, Wasser- und Elektrizitätsgenerierung, aber auch im sozialen Umgang mit uns allen gehen.
Erwünscht und gesucht sind Menschen aller Altersstufen. Zunächst brauchen wir für den Aufbau des Projekts allerdings vor allem diejenigen, die mit anpacken können. Und wir werden auch Unterstützer*innen brauchen, die uns mit Geldmitteln beistehen. Wo ein gemeinsamer Wille ist, gibt es auch einen Weg. Und nichts ist so schön und macht so glücklich wie jeder Schritt, den wir in diese Richtung tun können.


SOL-ID-ART, eine überregionale Gemeinschaft für das Gemeinwohl! Unsere Arbeit gründet sich in der Gemeinwohlökonomie von Christian Felber und weiteren zukunftsorientierten Perspektiven. Wir entwickeln Kunst und Lebensprojekte, die Menschenwürde, Teilhabe, Solidarität und ökologische Nachhaltigkeit umsetzen und sind der Artists-for-Future-Bewegung sehr verbunden.

Die Gruppe wurde ursprünglich von Regula Rickert initiiert. Sie verpflichtet sich in ihren Projekten der Gemeinwohl-Matrix. In Phase 1 wird ein Dorf von aktiven Kerngruppenmitgliedern entwickelt. Interessierte, die sich bei der späteren Umsetzung von Projekten beteilgen wollen sind auch willkommen.

Wir freuen uns über aktive Menschen, Künstler*innen und Kulturschaffenden, die basisdemokratische Mitverantwortung übernehmen und auf die üblichen parteidemokratischen Machtmissbrauchsstrukturen verzichten wollen. Dazu gehört, dass sie sich den folgenden Punkten grundsätzlich verpflichten:

1. Entscheidungen in der Kerngruppe werden im Konsensprinzip getroffen.
2. Neue Beschlüsse der Kerngruppe bauen auf den alten Entscheidungen auf und können nur nach einer noch festzulegenden Frist noch einmal diskutiert und verändert werden. So bleibt das Projekt zukunftsfähig.
3. Kerngruppen-Mitglieder haben nur bei einer aktiven Teilnahme Stimmrecht.

4. Passive Mitglieder, die in Phase 2 der Projektdurchführung einsteigen, beteiligen sich neben der Durchführung ihrer von der Kerngruppe zugelassenen Projekte auch anteilig an der Durchführung eines Gemeinschaftsprojekts, welches die Kerngruppe entwickelt. Eigene Kunstprojekte können nur in das Großprojekt aufgenommen werden, wenn sie sich auch an der Realsierung des Gemeinschaftsprojekts beteiligen und dafür Zeit investieren.

5. Insgesamt verpflichten sich alle Beteiligten untereinander gemeinwohlorientierte Beziehungen zu pflegen und wenigstens im Rahmen des Projekts auf egozentiertes Vorteilsdenken zu verzichten.  
(Mit diesem Punkt stellen wir uns bewusst dem gesellschaftlichen Trend zum Narzissmus entgegen, der die Vereinzelung des Individuums zugunsten der Spaltung der Gesellschaft in machttechnisch wertvollere Personen und die Masse der weniger wertvollen, entwürdigten Zuarbeiter*innen Vorschub leistet, die das kapitalistische System seit Jahrzehnten vorantreibt.) Die Hoffnung auf finanzielle und persönliche Macht als Antrieb für sozialkünstlerische Prozessentwicklung muss sich auf das Gemeinwohl, nicht auf den Zuwachs persönlicher Vorteile ausrichten. Uns ist bewusst, dass damit fast alle etablierten Künstler*innen dieses Planeten mit ihren Anbindungen an die Macht-Parteien-Systeme aus dem zukünftigen Kunstkanon herausfallen und der Geschichte angehören. Es lohnt sich aus unserer Sicht jedoch dieses Experiment zu unternehmen, auch wenn sich bereits in der Geschichte der Avantgarde gezeigt hat, dass bisher jedes neue Konzept von der kapitalistischen Macht vereinnahmt und dadurch seiner Initiativkraft  beraubt wurde.  Wir bewegen uns dennoch, weil es gilt den ursprünglichen Wert der Menschenrechte, die auch in unserere Zeit so umfassend überall auf der Welt verletzt werden, im Kulturfeld wach zu halten.
Anfragen sind herzlich willkommen: Email ! Wir freuen uns auf Euch!